Bei der Betriebssystemprogrammierung geht es noch mehr als in anderen Disziplinen um Versuch und Irrtum.
Die Hardware ist nicht zwingend immer gut und eindeutig dokumentiert,
für manche Geräte ist es teilweise richtig schwer eine ordentliche Primärquelle zu finden.
Nicht selten finden sich im Internet gar widersprüchliche Informationen.
Aber selbst wenn wir über eine ausreichende Dokumentation wie bei dem Intel-Manuel verfügen,
so sind die paar tausend Seiten auch keine leichte Lektüre.
Wir werden oft erschlagen von historischen Überbleibseln und unterschiedlichen Varianten.
Eine einfache Lösung lautet oft ausprobieren.
Aber wie können wir unser Betriebssystem testen?
Nun, die schnellste Variante ist eine virtuelle Maschine.
Beliebt sind für unseren Einsatzzweck besonders Box und QEMO.
Letzteres unterstützt mit KVM, der kernel-based virtual machine, auch CPU-Weiterungen wie
Intel VT und AMD V, womit eine schnelle und realitätsnahe Virtualisierung der CPU ermöglicht
wird.
Das ist insbesondere für den Mehrkernbetrieb in NP-Stubs relevant, denn nur KVM bietet
echte Parallelität.
Bei der Software-Emulation hingegen wird die Ausführung der Kerne serialisiert, wodurch
viele Nebenläufigkeitsprobleme gar nicht auftreten.
Aber schlussendlich soll unser Betriebssystem auf echter Hardware laufen und hierfür haben
wir für euch einige Testrechner in dem Winzip gestellt.
Das sind i5 der ersten Generation, haben zwei physikalische Kerne mit Hyperthreading, NP-Stubs
sieht somit vier Kerne.
Sie haben alle 8 GB RAM, 250 GB Festplatte, was wir aber nicht verwenden wollen, und eine
PS2-Tastatur sowie Mouse.
Zudem sind sie über den COM1-Port, die serielle Schnittstelle, mit einem Zip-Rechner verbunden.
Während früher ist das Betriebssystem erst auf Diskette kopiert, zum Testrechner getragen
und dort dann gebootet werden musste, und nicht selten haben Defekte das Ketten dabei,
die Problems sogar unnötig verkompliziert, setzen wir hier inzwischen auf eine bequemere
Variante.
Die Kerne werden über das Preboot Execution Environment aus einem Netzwerkverzeichnis
geladen, dazu seht ihr nach dem Boot ein Auswahlmenü, in welchem ihr euer Betriebssystem auswählen
könnt.
Während der Corona-Situation ist nun jedoch der Zutritt zum Winzip nicht so leicht möglich.
Aber auch dafür haben wir eine Lösung.
Ihr könnt den Fernzugriff 4VNC nutzen, um den Rechner zu bedienen und den Bildschirminhalt
der realen Hardware lokal zu sehen.
Entweder nutzt ihr dazu einen entsprechenden VNC-Client, ich kann hier für Remina empfehlen,
oder ihr verwendet die Web-Oberfläche auf i4stubs.csv.de, welche auch einen Web-Client
integriert hat.
Außerdem können über die Web-Oberfläche die Rechner neu gestartet werden.
Die Buttons on, off und reset senden dabei entsprechende Signale an den PC, während
Hardcycle die Vorschlaghammer-Methode ist und für 25 Sekunden den Strom physikalisch
trennt.
Bitte nur verwenden, wenn beispielsweise reset auch nach einigen Dutzend Sekunden nicht
funktioniert.
Nun kann man damit natürlich hervorragend Kommilitonen ärgern, in denen man ihnen beim
Testen einfach den Strom trennt.
Bitte tut das nicht.
Wir setzen hier auf kollegiales Verhalten.
Sollte die auf einen Test-Rechner, der auf der Web-Oberfläche mit einem Status on versehen
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:14:21 Min
Aufnahmedatum
2020-07-29
Hochgeladen am
2021-09-20 18:56:34
Sprache
de-DE
Beschreibung der Test- & Entwicklungsumgebung für die Übungen zur Lehrveranstaltung Betriebssysteme.
Folien und Transkript zum Video.